Am Wochenende vor dem Tag der Deutschen Einheit fand zum 11. Mal die Internationale Judo-Fortbildung in Tübingen statt. Diese Weiterbildung für Trainer ist eine der Gelegenheiten im Judojahr zur Verlängerung der Trainer-Lizenzen C, B und A und gibt viel Einblicke in die aktuelle technische, methodische und physiologische Entwicklungen des Judo. Organisiert von Joachim Gehring (6. Dan), gab es auch dieses Jahr zwischen Freitag Nachmittag und Sonntag Mittag viele verschiedene Einheiten, unter anderem mit den hochkarätigen Referenten:
- Slavko Tekic (6. Dan, Landestrainer Hamburg)
- Yvonne Gürtler (geb. Wansart, 4. Dan, Europameisterin)
- Gunter Bischof (8. Dan)
- Volker Gößling (6. Dan, Schulsportreferent NRW)
- Dr. Stefan Bernreuther (6. Dan, DJB Kata-Referent)
- Wolfgang Fanderl (5. Dan, DJB Kata Nationalmannschaft)
- Peter Frese (7. Dan, Präsident des DJB)
- Bruno Tsafack (2. Dan. Bundestrainer U18)
Vom Untermain angereist war dieses Jahr die stattliche Truppe von 13 Teilnehmern aus den Vereinen TV Elsenfeld, JC Obernburg, Judokan Aschaffenburg und natürlich DJK Aschaffenburg.
Die Bandbreite der angebotenen Trainingseinheiten reichte von aktuellen Wettkampftechniken in Stand und Boden, über Handlungskomplexe rund um den Marhenke-Würger und Kata-Themen, bis zu Akrobatik auf der Matte, Jiu-Jitsu Elementen im Judotraining, den Judo-Werten und Entspannung und Massage. Auch theoretische Themen kamen nicht zu kurz, so gab es zum Beispiel einen Vortrag von Prof. Dr. Rainer Ganschow (6. Dan) zu sportmedizinischen Aspekten. Bruno Tsafack (2. Dan, Bundestrainer U18) erläuterte in einem schlüssigen Vortrag die Zielsetzung, in der Grundausbildung hauptsächlich aus dem Ärmel-Revers-Griff Würfe zu erlernen und vermittelte in der Praxis die Vorteile für den 8. Kyu mit Tsurikomi-goshi zu starten und O-goshi erst später zu unterrichten. Peter Frese (7. Dan, Präsident des DJB) stellte sich nach seiner praktischen Einheit noch im Plenum den Fragen der Teilnehmer und diskutierte auch das Thema der Sonder-Wettkampfregeln im Jugendbereich.
Mit insgesamt neun Trainingseinheiten an einem Wochenende, jeweils parallel in 3 Dojos und auf dem Sportplatz, fällt die Tübinger Fortbildung sicher nicht in die Kategorie „Relaxen“ – deswegen waren wir ja auch nicht gekommen. Stattdessen haben wir viele Ideen, Anregungen und neue Perspektiven mit nach Hause genommen. Und die gemeinsamen Abendessen, sowohl in der großen Gruppe als auch im kleineren Kreis, haben mit interessanten Gesprächen auch ihren Teil dazu beigetragen, dass das Wochenende zu einem vollen Erfolg wurde. (cs/kr)